Swing, mein Ottendorfer, swing

Freie Presse vom 24.09.2013 "Swing, mein Ottendorfer, swing"

 

Mit einem Festkonzert in der Kirche ist der 85.Geburtstag der Blasmusik würdig gefeiert worden. Das Orchester ist nun ein eigenständiger Verein.

 

2013-09-24 Freie_Presse_Swing_mein_Ottendorfer_swingOttendorf. Die Namenszusätze Brass und Swing gehören erst seit 2006 zur Ottendorfer Blaskapelle, doch schon seit 85 Jahren spielt im Dorf die Musik. Das wurde am Sonntag mit einem Konzert in der Kirche des Orts gefeiert. Die Resonanz war groß, die Sitzplätze alle vergeben. Viele Gäste genossen das gut zweistündige Konzert aber auch im Stehen, denn das Brass- und Swingorchester hat sich mit flotter Spielart einen guten Ruf erarbeitet.


Das Publikum honorierte dies mit reichlich Beifall. "So viel Zuspruch, vor allem so viel Begeisterung hatten wir nicht erwartet", sagte Michael Sambale, der nun seit 19 Jahren im Orchester Posaune spielt. Dabei ist er gerade 32 Jahre alt. Aktuell gehören dem von Martin Ristau geleiteten Orchester 30 Frauen und Männer an, verteilt auf sechs Saxophone, drei Klarinetten, sechs Trompeten, fünf Posaunen, zwei Hörner, zwei Schlagzeuger, Basstuba, Bariton, Gitarre, E-Bass Technik und Sängerin Andrea Feldmann.


Im Gegensatz zu anderen Blaskapellen haben die Ottendorfer keinerlei Nachwuchssorgen, sondern eine gute Mischung aller Generationen. Vielfältig ist auch die Bandbreite ihres Repertoires. Es gibt die "klassische" Blasmusik, aber eben zahlreiche moderne Spielarten, vor allem passend zum Namen Brass und Swing. Zum Konzert erklangen nun Klassiker wie "In the Mood", "Summertime" und "My Way", aber auch Stücke , die man sonst bei Konzerten nicht oder nur selten hört.
Auch bei Filmmusiken sind die Ottendorfer immer für eine Überraschung gut. Da kommt "Der Pate" vor, aber auch mal "Spiel mir das Lied vom Tod" oder die "Love Story". Boogie Woogie, Rock'n'Roll, Gospel, moderne Hits und lateinamerikanische Klänge runden das Gesamtpaket mit Swing und Brass perfekt ab. Dennoch werden die Wurzeln des Orchesters nicht vergessen.


Gegründet wurde das Ensemble 1928 als Spielmannszug, damals mit 26 Mitgliedern. Erster Dirigent war Rudi Rockstroh, ihm folgte Walter Post. Die Instrumente waren damals gebraucht, wurden vom Mittweidaer Musikgeschäft Rockstroh auf Abzahlung gekauft. Von 1953 bis 1991 war Rolf Bernhardt der Orchesterleiter, ihm folgte Martin Ristau, der bis heute den Takt vorgibt. Seit 2003 wird vorwiegend im Swing- und Big-Band-Sound gespielt.


Der Zuspruch machte sogar den Umzug in einen größeren Proberaum, den ehemaligen Ratssaal in Ottendorf, notwendig. Zum 80. Geburtstag wurde dann die CD "Let's Swing" aufgenommen. Dieses Jahr haben die Musiker schon einige Sonderschichten eingelegt und mit verschiedenen Musiklehrern als Dozenten geprobt. Die Zusammenarbeit mit den Bläserklassen in Frankenberg, vor allem der Big-Band des Martin-Luther-Gymnasiums, soll vertieft werden. Und neue Musiker sind weiterhin zu den Proben in Ottendorf, jeden Donnerstag ab 19.30 Uhr, willkommen.


Das Orchester war immer eine Sportlerkapelle und gehörte lange dem Musik- und Sportverein Ottendorf an. Nun haben die Musiker aber ihren eigenen Verein gegründet, Vorsitzender ist Fabian Eschrich. Von 1987 an spielte man in grünen Hemden, grünen Jacken und weißen Hosen. Zum 60. Geburtstag gab es ein Jahr später dann dunkelrote Hemden, 1991 eine rote Weste unter grauem Jackett. Seit 2004 werden wieder grüne Westen getragen.

Wir werden unterstützt von

Lust mitzumachen?

Du spielst ein Instrument und bist zwischen 12 und ungefähr 100 Jahre alt? Wenn Du Lust hast, bei uns mitzuspielen, kontaktiere uns gern.