Freie Presse Chemnitz, März 2009

Ottendorfer Orchester „brass & swing“ ist weit über die Region hinaus bekannt

Das Ottendorfer Orchester „brass & swing“ bereitet sich seit Wochen auf den Tag der Sachsen vor. Seit über 80 Jahren gibt es den Klangkörper.

Von Gisela Eichhorn

Ottendorf. Hat sich bei einer Veranstaltung das „brass & swing“ - Orchester aus Ottendorf angesagt, sind Stimmung, Schwung und flotte Musik vorprogrammiert. Zwei Musiker dieses Orchesters sind der Trompeter Andreas Herberger aus Ottendorf und der Schlagzeuger Fabian Eschrich aus Biensdorf. Beide machen seit ihrem siebenten beziehungsweise

achten Lebensjahr Musik und erlernten ihr Instrument in der Musikschule, Andreas in Flöha, Fabian in Mittweida. Zum Ottendorfer Blasorchester gehört der 32-jährige Herberger seit zwanzig, Eschrich seit zwölf Jahren. Einmal wöchentlich wird geprobt, ungefähr zwanzig Auftritte stehen jährlich auf dem Programm.
Der Höhepunkt im Jahr ist immer das Blasmusikfestival in Rechenberg-Bienmühle im September. Auch die Auftritte zum Ottendorfer Dorffest, zum Weinfest in Krumbach, das Blaskonzert in Schönborn-Dreiwerden am 3.Advent und das Frühlingskonzert für die Ottendorfer Senioren sind bereits Tradition, berichten die zwei Musiker. In diesem Jahr sei vor allem der Auftritt zum Tag der Sachsen in Mittweida etwas Besonderes. Darauf bereiten sich die Musiker intensiv vor.
„Die Musik ist für mich der Ausgleich für meine Arbeit“, versichert der Sparkassenbetriebswirt Herberger. „Und sie nimmt viel Zeit in Anspruch. Da müssen die Familien viel Verständnis haben“, hebt er hervor. Seine Frau Daniela und die dreijährige Tochter Nora sind auch bei Auftritten dabei. Für den Schlagzeuger ist das kein Problem, denn seine Freundin Sabine, Studentin für Geo-Ökologie, ist immer vor Ort. Sie spielt im Orchester Posaune uns seine Schwester den E-Bass.
Die Mitglieder des Orchesters sind auch ein duftes Team. „Wir helfen uns privat oft untereinander“, betonen die beiden Musiker. „Das Herz vom Orchester ist unser `Chef`Martin Ristau. Er ist konsequent, aber auch locker und hat immer einen Spaß parat.“, sagt Herberger. Er erinnert sich an lustige Begebenheiten: “So merkte unser Tubaspieler 1992 zum Karneval in Eschweiler nicht,  dass immer mehr Kamellen in seinem Blasinstrument landeten. Er Musste mit aller Kraft blasen, um seiner Tuba noch
Töne zu entlocken.“
Entscheidungen über Auftritte treffen stets alle  gemeinsam. Neben der Musik gibt es noch Vereinsaufgaben. Während Herberger als Kämmerer die Finanzen verwaltet, ist Eschrich für die Öffentlichkeitsarbeit und die Beantwortung von Anfragen im Internet verantwortlich.
Im vorigen Jahr feierte das Orchester 80-jähriges Bestehen. Zur Gründung 1928 zählte es etwa 15 Mitglieder, heute sind es rund 30. Jüngstes ist der 13-jährige Klarinettenspieler Anton. In den letzten Jahren orientierte sich das Orchester immer mehr auf Swing- und Brassmusik. Deshalb nennt sich das Orchester seit 2006 „brass & swing“. Geprobt wird seit Oktober 2007 in Ottendorf, im ehemaligen Ratssaal der Gemeine, im Sparkassengebäude.