Im Orchester swingt die Freude der über 30 Mitglieder an der Musik mit
Freie Presse Chemnitz, Mai 2008
Ottendorfer Brass- und Swing-Orchester feiert 80. Geburtstag – Am Sonntag in Reichenbrand zu Gast
Von Jürgen Sorge
Lichtenau. Das Ottendorfer Brass- und Swing-Orchester feiert in diesem Jahr seinen 80.Geburtstag. In der 1928 als Blasorchester Ottendorf gegründeten Kapelle spielen heute rund 30 Musiker. „Unser Jubiläum werden wir vom 7. Bis 9. Juni drei Tage lang in einem großen Festzelt auf dem Ottendorfer Sportplatz feiern. Dazu haben wir uns zwei weitere Orchester eingeladen“, freut sich Andreas Herberger auf das Fest.
Jedes Jahr steht das Orchester etwa 30 mal auf der Bühne. An diesem Sonntag spielen die Musiker beim 11.Maibaumumsetzen in Reichenbrand. Für den Big-Band-Sound sorgen sieben Saxophone, sechs Trompeten sowie ein Posaunensatz mit fünf Instrumenten. Wenn Martin Ristau bei Titeln wie Glen Millers „In the Mood“ in einer Hand die Trompetet hält und mit der anderen dirigiert, merkt man dem künstlerischen Leiter die Begeisterung auf Anhieb an.Anfang der 1990er Jahre übernahm er das Amt von dem langjährigen Orchesterchef Rolf Bernhard. „Da ich von der Jazz-, Blues- und Tanzmusik kam, hat sich auch das Orchester in diese Richtung entwickelt“, erinnert sich der 67-jährige Musiklehrer. Er freut sich über viele junge Leute in dem Orchester, die sich für diese Musik interessieren. „Die Proben werden sehr ernst genommen. Das ist die Voraussetzung, um unser hohes Niveau halten zu können.“Michael Uhlemann spielt seit 1985 im Orchester mit. Damals war er Schüler in den siebten Klasse. Eines seiner Lieblingsstücke ist der Frank-Sinatra-Hit „My Way“. „Mir gefällt aber auch das abwechslungsreiche Repertoire des Orchesters vom Swing bis zum Marsch. Ich selbst spiele gern mal eine Polka.“Zu den jüngeren Musikern zählt auch Fabian Eschrich. Er kam als 14 Jähriger in das Orchester. „Ein Fan vom Swing und Rock´n´Roll was ich schon immer“, lacht der Schlagzeuger, ohne den zahlreiche Titel gar nicht machbar wären. Sein Können zeigt der junge Mann mitunter bei minutenlangen Soli, die er bis zur Extase zu steigern versteht.Jörg Nowak spielt Tenorhorn. Er musiziert am liebsten bei Festen, bei denen gute Stimmung herrscht. „Wichtig ist, dass sich die Leute der Musik mitreißen lassen. Da müssen gar keine Massen vor der Bühne stehen.“ Und er fügt hinzu: „Wir spielen aus Freude an der Musik und nicht wegen des Geldes. Wenn wir Einnahmen erzielen, kommen sie in die Vereinskasse. Damit finanzieren wir dann die Reparatur von Instrumenten, die Bühnengaderobe und die Noten.“ Wichtig ist auch ihm das gute Einvernehmen im Orchester. Da fallen Altersunterschiede überhaupt nicht ins Gewicht.Zur Probe treffen sich die Musiker jeden Donnerstagabend im Ratssaal des ehemaligen Ottendorfer Rathauses. Interessenten, die sich für das Orchester interessieren und mitwirken möchten, sind jederzeit willkommen.